GESCHICHTE

WIR sind der östlichste Stadtteil Idsteins, namens KRÖFTEL. Das heutige KRÖFTEL hat ca. 541 Einwohner (Stand 2023) und ist seit der Verwaltungsreform vom 01.07.1971 einer von 11 Stadtteilen der Stadt Idstein. Durch den Ort fließt der Kröftelbach, ein linker östlicher Zufluss des Dattenbachs, der bei Eppstein zum Schwarzbach wird. Die südliche Gemarkungsgrenze ist identisch mit dem geradlinigen Verlauf des Römischen Limes. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde KRÖFTEL am 31. Dezember 1971 freiwillig der Stadt Idstein an. Für den Stadtteil KRÖFTEL wurde, wie für alle Stadtteile von Idstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. 

Zur Einwohnerentwicklung von KRÖFTEL sind erst genaue Zahlen seit 1821 vorhanden. In 1566 soll es 25 Haushalte in KRÖFTEL und in 1594, 23 Haushalte gegeben haben.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von KRÖFTEL erfolgte im Jahr 890 als „in marcu Cruftero“. Im Jahr 1226 verpfändete Gottfried II. von Eppstein 30 Malter Hafer zu „Cruftelo“ an Konrad von Hattstein, in diesem Zuge wurde KRÖFTEL erstmals urkundlich erwähnt.

Die eppsteinischen Einkünfte beruhen auf der Vogtei über die Güter des Stiftes St. Stephan zu Mainz. 1290/93 eppsteinisches Register über Einkünfte aus dem Waldgebiet des Stephansstiftes in Mainz.

Im Vertrag zwischen Nassau und Eppstein 1283 erfolgt eine Regelung gegenseitiger Ansprüche: Das Gericht und andere alte Rechte sowie der Fischfang im Kröftelbach aufwärts des Weges von Schloßborn nach Oberjosbach sollen Nassau gehören, während Eppstein die bisherigen Rechte gewahrt bleiben. Eppsteinischer Herkunft sind die Güter und Rechte, um die Graf Eberhard von Katzenelnbogen 1363 mit dem Stephansstift streitet. 1476 versetzten Graf Johann von Nassau-Idstein und Philipp von Eppstein Gülten zu KRÖFTEL an Walther von Reifenberg. 1563 unnd 1578 Auseinandersetzung zwischen Nassau-Idstein und den Grafen von Stolberg, den Erben der Eppsteiner, wegen der Grenze zwischen KRÖFTEL und Schloßborn, der Bestrafung des eppsteinischen Schultheißen zu KRÖFTEL, weil er trotz Verbot das Dinggericht zu Schloßborn besucht hat.

Im Jahr 1565 und 1575 Lehnreverse der Grafen von Stolberg für das Mainzer Stephansstift unter anderem über Güter zu KRÖFTEL. Diese werden 1581 von Mainz erworben und 1595 für 5000 Gulden an Nassau-Idstein abgetreten, das fortan die alleinige Herrschaft in KRÖFTEL hat.

Wahrscheinlich kannten aber schon die Römer erste Ansiedlungen am "Croufdera" bzw. "Cruftella" Bach, dem heutigen Schwarzbach, der als Kröftelbach unterhalb von Glashütten entspringt, durch Eppstein, das Lorbachtal und Kriftel fließt und bei Okriftel in den Main mündet.

Es wird vermutet, dass früher der Schwarzbach „Kröftelbach“ genannt wurde. Die Namen KRÖFTEL, Kriftel und Okriftel wurden dann gewählt, um zu verdeutlichen, dass alle am Kröftelbach liegen. Das sollte die Orientierung erleichtern.

Die Annahme liegt nahe, dass diese Ortsnamen zurückgehen auf ehemalige "Waldkröfteler", die bachwärts zogen, wegen der besseren Böden in der Mainebene.

Folgende Historische Namensformen sind bekannt:

  • Cruftero, in marcu (890)
  • Cruftelo (um 1226)
  • Waltcruftela (1283)
  • Waldkruftel (1363)
  • Kröfftel off der Emse (ca. 1460)
  • Cruftel
  • Crefftel (1556)
  • Cruftell (1566)
  • Crüftell (um 1650)

An der Stadtgrenze von KRÖFTEL kann man heute noch Reste des Limes erkennen, der zum Streckenabschnitt 3 gehört. Zwischen KRÖFTEL und Glashütten stand das Kleinkastell Maisel als WP 3/39. Somit ist stark anzunehmen, dass bereits zu Zeiten der Römer eine Ansiedlung im heutigen KRÖFTEL existierte.

Bei Spaziergängen durch den KRÖFTLER Wald kann man sehr deutlich die Reste des Limes erkennen, zumal diese mit Schildern gekennzeichnet und mit Grenzsteinen markiert sind.

Dadurch dass KRÖFTEL´s Gemarkung an den Limes (Kastell Maisel) grenzt, war es damit Grenzland zwischen dem "Nassauer Löwen" und dem "Mainzer Rad", nach der Reformation war dies die Konfessionsgrenze. 

Folgenden Verwaltungsbezirken gehörte KRÖFTEL an:

1566: Amt Idstein

1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein

1813: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein

1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein

1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)

1854: Herzogtum Nassau, Amt Idstein

1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis

1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis

1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Erst am 16. Mai 1968 wurde der noch eigenständigen Gemeinde KRÖFTEL im damaligen Untertaunuskreis ein Wappen mit bildlichen Inhalt verliehen.

Die evangelische Kirche stammt aus dem Jahre 1703. Das Kirchspiel umfasst neben KRÖFTEL, Nieder- und Oberrod als Ort der Stammkirche auch Oberems, Glashütten und Schloßborn. 

Die 1844 errichtete Volksschule wurde im Zuge der Landschulreform im Jahre 1966 geschlossen, die Schulkinder besuchen seitdem die Grundschule "Alteburgschule" in Heftrich und die weiterführenden Schulen in Idstein.

Im KRÖFTLER Wappen sieht man auf silbernen Grund ein rotes Haus mit goldener Tür, flankiert von zwei grünen Tannenbäumen, darunter Wiese und ein silberner Bach. Gezeigt wird hier der KRÖFTLER Bach oder Schwarzbach sowie die Wiesen rund um den kleinen Idsteiner Stadtteil.

Von den ehemals 2 Gasthäusern, 2 Lebensmittelgeschäften und einer Bäckerei ist nur noch das Gasthaus Schütz übrig geblieben. Nur noch ein Vollerwerbslandwirt kümmert sich neben einigen Hobbyweidebauern um die KRÖFTLER Felder und Wiesen. Die Landschaft um KRÖFTEL ist gepflegt und lädt zum Spazieren und Verweilen ein.


Artikel: Idsteiner Zeitung 15. März 2000

Die folgende Ansichtskarte zeigt, wie es so um 1890 bei der Landarbeit ausgesehen haben muss. Der Verlauf des Dorfes im Hintergrund ist schon deutlich erkennbar und unterscheidet sich in dieser Ansicht, nicht allzu sehr von dem heutigen. Das Gasthaus Schütz war auch schon damals ein beliebter Anlaufpunkt im Herzen KRÖFTEL´s.

Die nachfolgende Postkarte zeigt eine Malerei von KRÖFTEL so um 1974. Wir konnten leider nicht herausbekommen wer das Bild gemalt hat, aber wir fanden es unheimlich interessant zu sehen, wie sehr sich dieser Ort in den letzten 40 Jahren gewandelt hat, wo doch ein jeder hier denkt, es ändert sich nichts.

Quellen:  WIKIPEDIA | LAGIS-HESSEN | IDSTEIN-LIVE

Am südöstlichen Ortsrand von Idstein - KRÖFTEL liegt das historische Wasserwerk Cröftel von 1919 („Alte Schürfung“). Die verrottete Eisentür am Wasserbehälter von 1919 wurde von Norbert Bastian durch einen originalgetreuen Nachbau ersetzt. Vielen Dank dafür. Doch was befindet sich hinter dieser Tür?

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Bilder: Hans-Peter Wennehold

Weitere Historische Bilder aus KRÖFTEL und dem Leben in KRÖFTEL haben wir hier zusammen getragen.

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Altes KRÖFTEL

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KRÖFTLER Gemeinschaft

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Arbeiten in KRÖFTEL

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Vereinsleben in KRÖFTEL

Alles über KRÖFTEL auf einen Blick. 

DAS.WIR in KRÖFTEL

Geschichte über KRÖFTEL gibt es hier zu entdecken.

Auch die Römer haben ihre Spuren in und um KRÖFTEL herum hinterlassen.

Bilder über und um KRÖFTEL kannst du hier entdecken.

2015 durfte KRÖFTEL an der Aktion „DOLLES DORF“ teilnehmen. 

KRÖFTEL ist kein verschlafenes Nest, sondern kreativ und vielseitig.